Akademisches Prüfen mit und trotz KI: Schriftliche Haus- und Abschlussarbeiten
„The College Essay is Dead“[1] - Ist die Hausarbeit tot? Textgenerative KI-Tools stellen die Hochschullandschaft in rasanter Geschwindigkeit auf den Kopf. Die Unterscheidung zwischen menschlich- und KI-generierten Texten ist bei geschickter Nutzung nicht mehr möglich, wodurch auf Lehrenden- sowie Studierendenseite Unsicherheiten entstehen, wie mit dieser neuen Situation umgegangen werden soll und kann.
Der Workshop geht speziell auf die Prüfungsform schriftlicher Haus- und Abschlussarbeiten ein, deren Authentizität durch textgenerative KI-Tools aktuell besonders problematisch scheint. Es wird über das Wesen schriftlicher Prüfungen diskutiert und erörtert, was sich durch die studentische KI-Nutzung überhaupt ändert und wie auf diese Veränderungen konkret reagiert werden kann (bzgl. der eigenen Haltung, neuer Bedingungen, klarer Regeln und möglicher Übungen). Außerdem wird besprochen, wie KI-Tools im Prüfungsprozess unterstützen können und was unbedingt beachtet werden muss. Der Workshop schafft Raum für den transdisziplinären und offenen Austausch über Erfahrungen mit und Ideen zur KI-Nutzung von Studierenden und Lehrenden im Prüfungskontext.
Im Workshop können keine Prompting-Übungen durchgeführt werden. Bei allgemeinen Fragen zum Einsatz und Umgang mit KI in Studium und Lehre können Sie sich an die Kolleg*innen der Koordinierungsstelle digitales Lehren und Lernen (KoDi) wenden. Spezielle Fragen zum Recherchieren, Zitieren und zur guten wissenschaftlichen Praxis können an die Kolleg*innen der Kompetenzstelle Akademische Integrität gerichtet werden.
Inhalte:
- Chancen (Wie kann mich KI im Kontext schriftlicher Prüfungen unterstützen?) und Herausforderungen (Was kann/darf KI im akademischen Prüfungskontext nicht leisten?) generativer KI-Tools für verschiedene Phasen des schriftlichen Prüfens
- Auswirkungen textgenerativer KI auf schriftliche Prüfungsleistungen (Wieso können KI-generierte und menschliche Texte nicht mehr unterschieden werden? Welche Kompetenzen will ich (trotzdem) prüfen?)
- Methoden zur Berücksichtigung des Potenzials von KI-Tools auf schriftliche Prüfungsleistungen (Wie gehe ich mit studentischer KI-Nutzung im schriftlichen Prüfungskontext um?)
Ziele:
Die Teilnehmenden
- benennen Chancen und Herausforderungen generativer KI bezüglich verschiedener Phasen des akademischen Prüfens,
- erläutern potenzielle Auswirkungen textgenerativer KI auf schriftliche Haus- und Abschlussarbeiten,
- identifizieren didaktische Ansätze, die einen förderlichen Umgang mit diesen Auswirkungen ermöglichen und
- vergleichen und bewerten unterschiedliche Methoden zum Umgang mit KI-Tools im Kontext schriftlicher Prüfungsleistungen.
Termin:
29.07.2025, 10-13 Uhr
Teilnehmer*innen
max.: 20
Ort:
Präsenz: Kisselberg (ZQ) (Nach der Anmeldung werden die genauen Informationen für die Workshops kurz vor Beginn der jeweiligen Veranstaltung verschickt.)
Referentin:
Lena Sielaff, M.Ed. (Hochschuldidaktik, Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ))
Anmeldungen sind bis spätestens eine Woche vor Veranstaltungsbeginn per Mail an lena.sielaff@zq.uni-mainz.de möglich. Der Workshop kann in Kombination mit Akademisches Prüfen mit und trotz KI: Semesterbegleitende Prüfungsformate besucht werden, beide Workshops sind jedoch auch unabhängig voneinander belegbar.
[1] Marche, S. (2022): “The College Essay is Dead”, The Atlantic, 06.12.2022, verfügbar unter https://www.theatlantic.com/technology/archive/2022/12/chatgpt-ai-writing-college-student-essays/672371/.