Lernstrategien

Förderinstitution

Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz (MWWK)

Laufzeit

2012-2016

 

Kooperationspartner

Hochschule Worms

BASF – Ausbildungszentrum

 

Ziel

Im Rahmen des Studiums, aber auch im Kontext von außerhochschulischen Bildungsprozessen kommt Fragen des selbstgesteuerten Lernens und damit verbundener Lernstrategien eine wesentliche Bedeutung zu. Ziel des Kooperationsprojektes war es, Einschätzungen zu Lernstrategien von Studierenden und Auszubildenden zu gewinnen. Auf dieser Basis sollten Studierende und Auszubildende ihre Lernstrategien reflektieren und auf Grundlage von komprimierten Rückmeldungen und Maßnahmenvorschlägen ggf. weiterentwickeln.

 

Inhalt

Studierende und Auszubildende wurden zu Beginn ihres Studiums bzw. im Kontext von Beratungsprozessen schriftlich in Form eines standardisierten Erhebungsinstrumentes befragt. Grundlage hierfür war das von Wild und Schiefele Mitte der 1990er Jahre entwickelte Inventar zur Erfassung von Lernstrategien im Studium (LIST), das für den konkreten Kontext adaptiert wurde. Die Ergebnisse zu einzelnen Lernstrategien wurden auf individueller Ebene zusammengefasst, um sie als Grundlage für Beratungs- und Weiterbildungsprozesse zu verwenden. Hierzu wurden die jeweiligen Ergebnisse in automatisierter Form mit Einschätzungen zu etwaigem Handlungsbedarf unterlegt.

 

Untersuchungsdesign/ Methodisches Vorgehen

Die Befragung wurde regelmäßig zu Semesterbeginn bzw. in jeweiligen Beratungszyklen durchgeführt. Neben der individuellen Aufbereitung der Ergebnisse wurden diese systematisch analysiert, wobei in einem ersten Schritt die Reliabilität der angepassten Skalen überprüft wurde. Dies führte zu einer Weiterentwicklung der verwendeten Skalen, da insbesondere metakognitive Lernstrategien keine zufriedenstellende Reliabilität aufwiesen. Differenziert wurden kognitive, metakognitive und ressourcenbezogene Lernstrategien sowie Aspekte der Motivation und Sinneswahrnehmung.

 

Zentrale Ergebnisse

Die besondere Herausforderung des Projektes bestand darin, dass die enge Kopplung an die konkreten Umsetzungsbedarfe an der Hochschule und im Unternehmen eine Reduktion der Items erforderte, die zulasten der internen Konsistenz der verwendeten Skalen ging. Interessante, wenn auch letztlich keine befriedigenden Ergebnisse ergaben sich im Hinblick auf die Frage, in welcher Weise konkrete Handlungsempfehlungen in einer eher standardisierten Form an die gewonnenen empirischen Ergebnisse gebunden werden konnten. Hier zeigte sich, dass der Grad der Standardisierung in Form automatisierter Rückmeldungen – auch wenn die Empfehlungen lediglich auf mögliche Weiterbildungsangebote abstellten – einen begrenzten Mehrwert mit sich gebracht hat. Im Gegenteil kann eine undifferenzierte Rückmeldung auch dazu führen, dass Ergebnisse als nicht relevant für die Entwicklung der Lernstrategien wahrgenommen wurden. Gerade mit Blick auf die Entwicklung von Self-Assessments und die damit verbundenen Rückmeldeformen bleibt mithin kritisch zu hinterfragen, wie tragfähig oder gar kontraproduktiv diese in Beratungs- und Unterstützungsprozessen sind.