Workshops

Eva-Maria Schumacher (constructif – Institut für konstruktives Arbeiten, Leben, Lernen), Diana Urban (Universität Paderborn):Hochschuldidaktische/r Moderator/in, Lehrende/r oder Trainer/in? Über das Selbstverständnis hochschuldidaktisch Tätiger als Beitrag zur Qualitätsentwicklung

Je nach Selbstverständnis können hochschuldidaktische Lehr-/Lernprozesse sehr unterschiedlich laufen. Während eines Workshops kommen unterschiedliche Anforderungen zum Tragen. Hochschuldidaktisch Tätige sollen moderieren und vortragen können, Reflexion anregen und Lösungsideen bieten, gruppendynamische Prozesse steuern und Ergebnisse sichern und den Transfer anregen, die Erwartungen der Teilnehmenden berücksichtigen und Lernziele des Workshops verfolgen. Dabei stellt sich die Frage, welche dieser An- und Herausforderungen wie berücksichtigt werden können. In diesem Workshop werden am Beispiel des eigenen Selbstverständnisses die Rollenanforderungen hochschuldidaktischerTätigkeit reflektiert und diskutiert. Vorliegende(empirische) Erkenntnisse, Begriffsverständnisse und Kompetenzmodelle werden dabei zu Grunde gelegt. Ziel ist es einerseits Qualifikations- und Qualitätskriterien zu entwickeln. Nicht zuletzt steht jedoch die individuelle Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit ihrer persönlichen Rolle im Vordergrund.

Hendrik den Ouden, Dirk Rohr, Vasili Bachtsevanidis (Universität Köln): LehrerInnenbildung neu denken – Das Kölner Modellkolleg Bildungswissenschaften

Im Zuge der Studienreform im Lehramt sollte das bildungswissenschaftliche Begleitstudium an der Universität zu Köln völlig neu strukturiert und aktuellen Studienbedingungen einer kompetenzorientierten Lehrerbildung angepasst werden. Zu diesem Zweck wurde im WiSe 2009/10 das Modellkolleg Bildungswissenschaften initiiert, das die im späteren Beruf benötigten Kompetenzen von LehrerInnen als Ausgangspunkt nahm. Die intendierte Kompetenzorientierung sollte durch eine sukzessiv erweiterte Perspektive der Studierenden und ihrem Zugang zum Feld des Unterrichtens bzw. der Schule in enger Zusammenarbeit mit Kooperationsschulen erreicht werden. Mit den Ergebnissen der wissenschaftlichen Begleitung lässt sich insgesamt ein substanzieller, statistisch signifikanter, Wissenszuwachs bei der Studierendengruppe über die Zeit des Modellkollegbesuchs belegen. Innerhalb des Workshops sollen die hochschuldidaktischen Implementationen (Portfolioarbeit, Forschendes Lernen, Planspiel, Modelling-Sitzungen, interdisziplinäres Team Teaching, Mentorensystem) als Ursachen für den Wissenszuwachs anhand der Forschungsergebnisse kritisch diskutiert werden. Zudem soll hinterfragt werden inwieweit diese hochschuldidaktischen Herausforderungen auf eine große Kohorte von BA-/MA-Studierenden umgesetzt werden kann.

Ulrike Zentner, Josef Schrader (Universität Tübingen): Videofallarbeit im Rahmen hochschuldidaktischer Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote: Anwendungsmöglichkeiten, potentielle Wirkungen und Nutzungspotentiale für die Hochschulforschung

Die Reflexion des eigenen und fremden Lehrhandelns und die Auseinandersetzung mit den eigenen Überzeugungen über Lehren und Lernen gelten bei der Aus- und Weiterbildung von Lehrenden neben anderen Aspekten als zentral für die Entwicklung professionellen Lehrhandelns. Übergeordnetes Ziel dieser Reflexion ist dabei stets, zum einen den eigenen „Blick“ auf Lehre differenzierter zu gestalten und zum anderen dadurch in die Lage zu sein, diesen „differenzierteren Blick“ auch auf das eigene Lehrhandeln zu übertragen und – idealerweise – wiederum dadurch auch die Lernergebnisse der Teilnehmer/innen einer Lehrveranstaltung positiv zu beeinflussen. Der Arbeit mit und an Videofällen wird in diesem Zusammenhang besonderes Potential zugeschrieben. Im Rahmen des Workshops sollen v.a. die Anwendungsmöglichkeiten eines in Tübingen entwickelten Online-Fall-Laboratoriums (OFL) in der hochschuldidaktischen Qualifizierung und die Nutzungspotentiale für die Hochschulforschung dargestellt und diskutiert werden. Der Workshop beinhaltet 1) eine kurze Einführung in das OFL(-Konzept), 2) die Möglichkeit, das Online-Fall-Laboratorium selbst zu „testen“ und 3) eine gemeinsame Diskussion des OFLs, dessen Nutzungs- und Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der Hochschuldidaktik(forschung).

Michael Vogel, Nils Parkarbies (Hochschule Bremerhaven): Organisationsentwicklung zwischen „Bottom-up-Initiative“ und „Top-Down-Steuerung“(Programm „GUUGLE – Gut und gerne lernen und lehren“)

GUUGLE ist ein Projekt zur weiteren Verbesserung der Qualität der Lehre und der Studienbedingungen. Angebote u.a.: Professionelle Lehr-/Lerngemeinschaften, in denen sich Lehrende mehrfach im Semester handlungsorientiert zu selbst bestimmten Themenaustauschen Studentische Projektgruppen, in denen Studierende Problemstellungen ihrer Wahl bearbeiten Jährliche Tagung, auf der Aktivitäten vorgestellt, Arbeitsergebnisse kommuniziert und Ideen(u.a. über Inputs externer Experten und Erfahrungsaustausch)diskutiert werden Didaktische Fortbildungen für alle Lehrenden einschließlich Lehrbeauftragter, wissenschaftlicher und technischer Mitarbeiter. Durch den Qualitätspakt Lehre kamen Projekte wie Tutorenqualifizierung, Reform der Studieneingangsphase, ein Zertifikatsweiterbildungsprogramm für Lehrende, E-Learning und Self-Assessments für Studieninteressierte hinzu, koordiniert durch einen Lenkungskreis, dem Rektorat und Dekanatsmitglieder angehören. Die bisherigen Aktivitäten sind überwiegend bewährt, erreichen aber nur einen Teil der Lehrenden und Studierenden. In Evaluationsgesprächen wurden „strukturelle Änderungen“ vermisst. Im Workshop soll – auch auf Basis von Evaluationsergebnissen– eruiert werden, wie bessere Beteiligungsquoten und eine höhere Wirksamkeit erreicht werden können.