Studienmotivation und Studienkultur

Laufzeit

1999 bis 2005

 

Ziele

Ausgehend davon, dass es zwar eine Vielzahl an Arbeiten zu Studienfachwahlmotiven gibt, aber wenige zu Fragen der Motivation Studierender, wie sie ihr Studium gestalten, war es Ziel des Projektes Determinanten der Studienmotivation und damit der Handlungsorientierung von Studierenden zu untersuchen. Hierbei wurden als Gegenstand auch Studienwahlmotive, jedoch insbesondere auch Perspektiven der Studierenden auf ihr Studium und die damit verbundene Motivation sowie Orientierungsmuster und der Zusammenhang zur Studienzufriedenheit adressiert.

 

Inhalt

Im Mittelpunkt des Projektes stand die Identifikation von Einstellungen und studentischen Orientierungsmustern und deren Zusammenhang mit fachspezifischen Ausprägungen. Darauf aufbauend sollten insbesondere zwei Aspekte des Studiums aus Perspektive der Studierenden in den Blick genommen werden: Zum einen die Frage nach der Relevanz der Studienmotivation und der damit verbundenen Handlungsmuster für die Studienzufriedenheit, zum anderen der Zusammenhang zwischen Orientierungen und der Einschätzung der universitären Betreuungsangebote.

 

Untersuchungsdesign/ Methodisches Vorgehen

Die Untersuchung rekurrierte mit Blick auf unterschiedliche Dimensionen der Studienfachwahl auf Konstrukte der Leistungsmotivation, der Berufsorientierung und der Studienmotivation, die – so die Annahme – wesentliche Faktoren für die Studienwahl darstellen.

Mit Blick auf den Zusammenhang von Studienmotivation und Studienzufriedenheit fand ein Erklärungsmodell von Talcott Parsons, das sogenannte AGIL-Schema, Anwendung, womit Zufriedenheit als Balance unterschiedlicher, für Handlungen relevanter Dimensionen verstanden wurde.

Die Befragung wurde zwischen dem Wintersemester 1999/2000 und dem Wintersemester 2000/2001 in den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften, den Philologien, der Geschichtswissenschaft, Physik, Biologie, den Angewandten Sprach- und Kulturwissenschaften sowie dem Sport im Rahmen von Lehrveranstaltungen durchgeführt. An der Befragung beteiligten sich mehr als 2.500 Studierende.

Zentrale Ergebnisse

Die Ergebnisse zur Studienzufriedenheit deuten darauf hin, dass insbesondere studentische Wertorientierungen im Hinblick auf Studium, Wissenschaft und Forschung (speziell die Ernsthaftigkeit, mit der das Studium betrieben wird) sowie die Rahmenbedingungen im Fach (vor allem die Akademische Gemeinschaft) als bedeutsame Erklärungsgrößen für die Studienzufriedenheit anzusehen sind. Hingegen scheinen die übrigen untersuchten Prädiktoren, Leistungsvariablen (mit Ausnahme des Leistungsvermögens) und Studienziele (ausgenommen Realisierungsmöglichkeiten zur Erreichung bestimmter Ziele), von nachrangiger Bedeutung zu sein.

Die Ergebnisse lassen zudem vermuten, dass Studienzufriedenheit zwar mit der Güte der Betreuung einhergeht, dass daneben jedoch weitere Faktoren zu berücksichtigen sind.

Aus der Analyse zu Studienwahlmotiven ergaben sich acht Orientierungsdimensionen, welche innerhalb des integrierten Fächerkanons zum Teil deutlich unterschiedlich ausgeprägt sind.

 

Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden veröffentlicht in:

Damrath, Corneila (2006): Studienzufriedenheit – Modelle und empirische Befunde. In: Schmidt, Uwe (Hrsg): Übergänge im Bildungssystem. Motivation – Entscheidung – Zufriedenheit. Wiesbaden, S. 227-293.

Asmussen, Jenniver (2006): Leistungsmotivation, intrinsische Studienmotivation und Berufsorientierung als Determinanten der Studienfachwahl. In: Schmidt, Uwe (Hrsg): Übergänge im Bildungssystem. Motivation – Entscheidung – Zufriedenheit. Wiesbaden, S. 93-155.