Die Dynamik kleiner Fächer

Förderinstitution

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektlaufzeit

  1. November 2019 bis 31. März 2023

Kooperationspartner

Digitale Akademie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz

Ziel

Ziel des Projektes ist es, unterschiedliche Dynamiken mit Blick auf die kleinen Fächer (Gründungs- und Schließungsprozesse, Einbindung in interdisziplinären Forschungs- und Lehrkooperationen) zu untersuchen sowie flächendeckende Daten zu Studiengängen und Promotionsfächern sowie zur Repräsentanz kleiner Fächer an weiteren Hochschultypen zu erheben. Ergänzende Workshops sowie eine abschließende Tagung adressieren Ent­wicklungsperspektiven und besondere Bedarfe kleiner Fächer unter strategischen Gesichtspunkten und sollen den Austausch relevanter Akteur*innen befördern. Die von der Digitalen Akademie getragene technische Weiterentwicklung des Portals Kleine Fächer (www.kleinefaecher.de) verfolgt zudem das Ziel einer höheren nationalen und internationalen Anschlussfähigkeit der Kartierungsdaten.

Inhalt

Vor dem Hintergrund der Kartierung kleiner Fächer an deutschen Universitäten lassen sich im aktuellen Hochschul- und Wissenschaftssystem unterschiedliche Dynamiken mit Blick auf die kleinen Fächer beobachten. Zum einen zeigen die Ergebnisse der Kartierung kleiner Fächer auf Ebene der Hochschulen vielfältige Gründungs- und Schließungsprozesse. Zum anderen ist von einer verstärkten Relevanz interdisziplinärer Kooperationen zwischen kleinen Fächern untereinander sowie zwischen kleinen und (mittel)großen Fächern auszugehen. Diese erstrecken sich nicht nur auf die Ebene der Forschung, sondern spielen auch für den Bereich von Studium und Lehre sowie für die Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses eine zunehmend bedeutsame Rolle. Schließlich ist eine in den vergangenen Jahren steigende Durchlässigkeit zwischen unterschiedlichen Hochschultypen zu konstatieren, so dass die bisherige Fokussierung auf die Situation kleiner Fächer an Universitäten einer Ergänzung um die Perspektive von Fachhochschulen und außeruniversitärer Forschung bedarf.

Zur Untersuchung, Aufbereitung und Diskussion der genannten Dynamiken gliedert sich das Projekt in die folgenden fünf Arbeitspakte:

  1. Untersuchung von Prozessen der Gründung und Schließung kleiner Fächer an deutschen Hochschulen,
  2. Untersuchung der besonderen Funktion kleiner Fächer in interdisziplinären Kooperationen,
  3. Ausweitung der Kartierung kleiner Fächer auf die Erhebung der Studiengänge und Promotionsfächer kleiner Fächer sowie auf kleine Fächer an weiteren Hochschultypen,
  4. Technische Erweiterung des Portals Kleine Fächer, u.a. mit Blick auf die Ausweitung der Kartierung, die Realisierung neuer Exportfunktionalitäten sowie die Erweiterung der Portaloberfläche,
  5. Durchführung von drei Expert*innen-Workshops zur strategischen Weiterentwicklung kleiner Fächer und einer das Projekt abschließenden Tagung zur Präsentation und Diskussion zentraler Ergebnisse.

Untersuchungsdesign/ Methodisches Vorgehen

Zur Erforschung der Gründungsprozesse kleiner Fächer werden – neben einer schriftlichen Befragung und Dokumentenanalysen – ausgewählte junge kleine Fächer im Rahmen von Fallstudien untersucht, deren Institutio­na­lisierung innerhalb des deutschen Hochschulsystems im Zeitraum der letzten zwanzig Jahre erfolgte. Ebenso soll die Untersuchung von Schließungsprozessen kleiner Fächer über Fallstudien zu hochschulinternen Entscheidungsprozessen erfolgen. Den Untersuchungsgegenstand des explorativ angelegten Teilprojekts zur Funktion kleiner Fächer in interdisziplinären Kooperationen bilden Fallbeispiele für große fachkulturübergreifende Verbundforschung an Universitäten unter Beteiligung eines breiten Spektrums kleiner wie auch (mittel)großer Fächer. Die Erweiterung der Kartierung der kleinen Fächer sieht die flächendeckende Erhebung von Daten zu Fach- und Verbundstudiengängen kleiner Fächer, zu den für die kleinen Fächer relevanten Promotionsfächern sowie die Ausweitung der Kartierung auf weitere Hochschultypen im deutschen Hochschulraum vor. Die von der Digitalen Akademie getragene Technische Erweiterung des Portals Kleine Fächer umfasst insbesondere die Realisation technischer Schnittstellen (APIs), mittels derer die Forschungs­daten in offe­nen, maschinenlesbaren Formaten (XML, JSON etc.) unter offener Lizenz für die Nach­nutzung zur Verfügung gestellt wer­den, sowie eine funktionale Erweiterung der Benutzeroberfläche mit Blick auf eine individuelle Nachnutzung der Forschungsdaten.